Sensationssieg gegen VechtaSensationssieg gegen Vechta

89 : 88

NINERS Chemnitzvs.RASTA Vechta

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Die NINERS Chemnitz haben am Samstag für die größte Überraschung des 28. Spieltages der 2. Basketball-Bundesliga ProA gesorgt.

Sensationssieg gegen Vechta

Vor mehr als 2.000 Zuschauern lieferte das Team von Cheftrainer Rodrigo Pastore dem hochfavorisierten Tabellenführer RASTA Vechta einen dramatischen Kampf bis zur allerletzten Sekunde und triumphierte schlussendlich mit 89:88 (43:47). Bester Chemnitzer Schütze war Malte Ziegenhagen mit 26 Punkten, dem obendrein der finale Freiwurf zum siegbringenden Endstand gelang, während Vechtas stärkster Werfer Joshua Young (20 Zähler) auf der Gegenseite beide Freiwürfe zum möglichen Erfolg unter dem ohrenbetäubenden Lärm der Zuschauer verfehlte. „Die Fans haben einen riesigen Anteil am Ausgang dieser Partie und ich bin unfassbar glücklich, dass wir ihnen den Sieg schenken konnten, weil sie uns einfach immer so großartig unterstützen“, bedankte sich Pastore beim einzigartigen Chemnitzer Basketballpublikum.

Keiner der Zuschauer hätte vor dem Spiel wohl auch nur einen Heller auf die NINERS gesetzt. Zu holprig lief die gesamte Saison der sächsischen Korbjäger und zu übermächtig schienen die Spitzenreiter aus Vechta, welche bis dahin 25 von 27 Partien gewonnen hatten, darunter auch das Hinspiel gegen Chemnitz mit einem klaren 89:64-Vorsprung. Doch jedes Match beginnt bei Null und das Pastore-Team sinnte ganz offensichtlich auf Revanche. Schon in den ersten Minuten setzte man den Gast an beiden Enden des Feldes gehörig unter Druck und ging nach einem Mixich-Dreier schnell mit 7:2 in Front. Angeführt vom ehemaligen Nationalspieler Dirk Mädrich kam Vechta zwar postwendend zum Ausgleich, doch Chemnitz behielt weiterhin Oberwasser. Gerade Andy Mazurczak glitt ein ums andere Mal wie ein scharfes Messer durch die Defensivreihen des Gegners, initiierte den nächsten Chemnitzer Lauf, der zu einem 17:9-Vorsprung führte. Nun hatte RASTA-Guard Chris Carter, welcher letzte Saison noch für die NINERS spielte, aber endgültig genug gesehen, drehte an alter Wirkungsstätte richtig auf und brachte sein Team bis zur ersten Viertelpause wieder auf 21:25 heran.

Den zweiten Abschnitt eröffneten Robin Christen, Andrew Smith und Josh Young mit einem 6:0-Lauf, so dass Vechta erstmals in Front gehen konnte (25:27). In den folgenden Minuten wechselte die Führung fast mit jedem Angriff, ehe sich Chemnitz vor allem dank enorm sicherer Freiwürfe wieder ein wenig absetzen konnte (41:36). Doch Vechta stünde nicht an der Tabellenspitze, wenn man nicht einige Qualitäten hätte. Jene stellte die Mannschaft von Cheftrainer Doug Spradley eindrucksvoll in den letzten zwei Minuten vor der Halbzeit unter Beweis, als Philipp Herkenhoff, David Gonzalvez, Carter und letztlich Christen einen 11:2-Lauf ins Parkett brannten, welcher den Gästen zum Kabinengang einen knappen 47:43-Vorsprung bescherte.

Nach dem Seitenwechsel baute Seth Hinrichs die Führung gar auf fünf Zähler aus (49:44). Es sollte allerdings die größte im gesamten Spielverlauf bleiben. Denn Chemnitz riss das Ruder nun wieder an sich und ging durch zwei Treffer von Joe Lawson sowie einen weiteren Mixich-Dreier abermals in Front. Robin Lodders und Malte Ziegenhagen stellten dann sogar auf 55:49, bevor Hinrichs endlich wieder Punkte für die Gäste erzielte. Anschließend lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch, in dem die NINERS jedoch das größere Durchhaltevermögen zeigten und so zum Ende des dritten Abschnittes als 68:60-Punktsieger hervorgingen.

Mit Beginn des Schlussviertels schlugen die Gäste allerdings wieder zurück und kamen durch einen Dreier des bärenstärken Youngs auf 69:73 heran. Chemnitz hatte an diesem Abend jedoch immer wieder Antworten und mit Ziegenhagen, Lawson sowie Mazurczak drei echte Asse im Ärmel. Das Trio zerlegte phasenweise die beste Verteidigung der Liga und sorgte sechs Minuten vor Spielende für die erste zweistellige Führung dieser Partie (79:69). Vechtas Coach Spradley reagierte sofort mit einer Auszeit, auf welche die Gäste einen 9:0-Lauf folgen ließen. Doch genau zum rechten Zeitpunkt konterte Ziegenhagen mit einem sensationellen Dreier trotz Foul und versenkte obendrein den fälligen Bonusfreiwurf. Mazurczak legte einen weiteren Distanztreffer nach, aber Vechta hatte ebenfalls Zielwasser getrunken. Christen und Hinrichs trafen von draußen, Young direkt am Brett und so waren beide Teams 27 Sekunden vor Schluss beim Stand von 88:88 wieder gleichauf. Chemnitz hatte nun bei Ballbesitz die erste Chance, Ziegenhagen übernahm das Kommando, zog ein Foul gegen Young und machte immerhin einen der beiden folgenden Freiwürfe zum 89:88 bei zehn Sekunden Restspielzeit. Auf der Gegenseite das gleiche Spiel. Vechta in Ballbesitz, das Leder in Händen von Topscorer Young, der sich beim Zug zum Korb ebenfalls nur durch ein Foul stoppen ließ und wie zuvor Ziegenhagen zweimal an die Linie durfte. Doch der bis dahin so souverän wirkende US-Amerikaner zeigte unter den lautstarken Pfiffen der Fans plötzlich Nerven, vergab den ersten und unter allerhöchstem Druck dann auch den zweiten Freiwurf, was den Endstand besiegelte und die vielleicht größte Sensation der laufenden Zweitligasaison perfekt machte.

STATISTIK:

'NINERS Chemnitz vs. RASTA Vechta 89:88 (25:21, 18:26, 25:13, 21:28), 2.085 Zuschauer

Ziegenhagen (26 Punkte), Mazurczak (13), Lawson (11), Fleischmann (9), Lodders (9), Mixich (9), Tinsley (6), Robertson (6), Wendler (0), Albrecht (nicht eingesetzt), Jones (nicht eingesetzt)

TERMINE:

Nürnberg Falcons BC vs. NINERS Chemnitz, Samstag, 24.03.2018, 19:30 Uhr, BBZ Nürnberg

NINERS Chemnitz vs. Crailsheim Merlins, Samstag, 31.03.2018, 19:30 Uhr, Richard-Hartmann-Halle Chemnitz

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