KantersiegKantersieg

zurück zur Übersicht

Chemnitz behauptet Tabellenführung

Kantersieg

Sachsens beste Korbjäger eilen weiter von Sieg zu Sieg. Am Sonntagabend setzten sich die NINERS beim einstigen Serienmeister Bamberg Baskets klar mit 106:84 durch. Nur zu Spielbeginn benötigte das Team von Cheftrainer Rodrigo Pastore etwas Anlaufzeit, lag teils sechs Punkte hinten, ehe man dann schon bis zum Ende des Auftaktviertels das Zepter übernahm (25:16), zur Halbzeit bereits zweistellig führte (48:36) und im dritten Abschnitt die Weichen endgültig auf Sieg stellte (80:56), bevor im Schlussviertel sogar die „100er-Marke“ geknackt wurde. Herausragend dabei die Leistung von Kevin Yebo, der mit 33 Punkten seinen Karrierebestwert einstellte und jenen in Sachen Effektivität sogar von 31 auf 34 Zähler verbesserte. Neben dem sympathischen Center scorten auch Jeff Garrett (13), Aher Uguak (13), Wes Van Beck (12), Kaza Kajami-Keane (10) und Kapitän Jonas Richter (10) zweistellig. Im fünften Pflichtspiel binnen 16 Kalendertagen nach der Länderspielpause feierte Chemnitz somit den fünften Sieg. Über die gesamte Saison hinweg sind es gar schon 34 Erfolge in 40 Partien, mehr als die NINERS je zuvor in einer Spielzeit bejubeln durften. Als nächstes steht nun am Sonntag um 17:00 Uhr das Topspiel gegen Verfolger ALBA BERLIN in der Messe Chemnitz an.

Schon einen Tag vor ihrem Gastspiel in Bamberg hatten die NINERS allen Grund zur Freude. Zum sechsten Mal in Folge wurde die „Orange Army“ zur Chemnitzer Mannschaft des Jahres gekürt. Insgesamt war es bereits der zehnte „Chemmy“ für die Korbjäger und ihre Vorgängerclubs, wodurch man mit den bisherigen Rekordsiegern des seit 1997 verliehenen Chemnitzer Sportpreises, Aljona Savchenko und Robin Szolkowy, gleichzog. Für das Sportjahr 2023 wurden diesen Samstag auf der Chemmy-Gala im Kraftverkehr auch Turnerin Pauline Schäfer-Betz als beste Sportlerin, Dreispringer Max Heß als bester Sportler, Rodler Timon Grancagnolo als bester Nachwuchssportler sowie die Sportgruppe der Mobilen Behindertenhilfe der Chemnitzer Stadtmission mit dem „Chemmy der Herzen“ geehrt. Vor rund 500 Gästen nahmen NINERS-Geschäftsführer Steffen Herhold und Vereinspräsident Sven Böttger den Chemmy stellvertretend für das Chemnitzer Team entgegen, während sich Kapitän Jonas Richter per Videobotschaft bedankte.

Der 26-Jährige befand sich zum Zeitpunkt der Preisverleihung bereits gemeinsam mit seinen Teamkameraden in Bamberg, um eine bestmögliche Vorbereitung auf das tags darauf stattfindende Match in der Brose Arena zu gewährleisten. Letztlich mit großem Erfolg, denn abgesehen von der Anfangsphase, als die NINERS ihren Kontrahenten einige Offensivrebounds gestatteten und selbst das Zielvisier noch justieren mussten, war es ein beeindruckend starker Auftritt der Pastore-Mannen. Den frühen 2:8-Rückstand drehte Chemnitz binnen fünf Minuten in eine 17:15-Führung, welche man in der Folge nie wieder abgab. Vielmehr gelang es, den Vorsprung bis zur ersten Viertelpause schon auf 25:16 auszubauen, wobei allein Kevin Yebo bis hierhin 14 Punkte erzielte. Im zweiten Abschnitt machte der Ex-Bamberger Dominic Lockhart die Chemnitzer Führung vom Perimeter umgehend zweistellig. Mit einer starken wie ausgeglichenen Teamleistung sowie Punkten von Yebo, Uguak, Richter, Lansdowne, Kajami-Keane und letztlich Garrett zogen die NINERS alsbald auf 48:31 davon. In den letzten Minuten vor der Pause kämpfte sich Bamberg durch Treffer der beiden US-Amerikaner Trey Woodbury und Justin Gray aber noch einmal auf 36:48 heran.

Vor insgesamt rund 4.500 Zuschauern, darunter über 100 lautstarke Chemnitzer Gästefans, legten die NINERS nach dem Seitenwechsel eine weitere Schippe drauf. Von der Freiwurflinie hob Yebo den Vorsprung erstmals auf 20 Punkte an (61:41), gefolgt von einem schönen Dreierregen. Erst jagte Wes Van Beck das Leder zweimal vom Perimeter durch die Reuse, dann ließ Yebo selbst zwei weitere Treffer aus gleicher Distanz folgen, ehe auch Uguak von der Dreierlinie scorte und das Match angesichts der Chemnitzer 80:56-Führung vor dem Schlussviertel bereits nahezu entschieden war. Dort beseitigten die NINERS schnell auch die letzten Zweifel, zogen binnen weniger als fünf Minuten auf 95:65 davon, ehe Pastore einige seiner Leistungsträger, darunter auch Topscorer Kevin Yebo, vom Feld nahm und Chemnitz spürbar ein bis zwei Gänge runterschaltete. In der Schlussphase bedachte Pastore noch die beiden Youngster Brendan Gregori und Benjamin Koppke mit etwas Einsatzzeit, während Kaza Kajami-Keane von der Dreierlinie die „Hundert“ vollmachte und die mitgereisten Fans zahlreiche Siegeslieder anstimmten. Am Ende leuchtete ein 106:84 von der Anzeigetafel, durch das Chemnitz die Tabellenführung knapp vor Titelfavorit Bayern München verteidigte, der seinerseits nach einem zwischenzeitlichen 14-Punkte-Rückstand noch einen 77:71-Comeback-Sieg in Göttingen einheimste. Mit fünf Siegen binnen 16 Tagen feierten die NINERS nach der Länderspielpause einen grandiosen Wiedereinstand und verdienten sich redlich zwei freie Tage am Stück. Ab Mittwoch gilt dann alle Konzentration dem Duell mit ALBA BERLIN, das am Sonntag in der Messe steigt und bereits seit zwei Monaten restlos ausverkauft ist.